5. Kapitel

Wasser aus dem Felsen

 

(II,5,1)

Drei Klöster, die Benedikt in dieser Gegend errichtet hatte, lagen weit oben in den Felsen des Gebirges. Für die Brüder war es sehr mühsam, jedes Mal zum See hinabzusteigen, um Wasser zu schöpfen. Vor allem die steil abfallende Bergwand war sehr gefährlich und machte ihnen beim Abstieg Angst.

So kamen die Brüder aus diesen drei Klöstern gemeinsam zum Diener Gottes Benedikt. Sie sagten: »Es ist sehr mühsam für uns, jeden Tag zum See hinabzusteigen, um Wasser zu holen. Die Klöster müssen unbedingt von dort verlegt werden.«

 

(II,5,2)

Benedikt tröstete sie liebevoll und entließ sie. In der folgenden Nacht stieg er mit dem jungen Placidus - ich habe ihn bereits erwähnt - auf die Felsenhöhe. Dort betete er sehr lange. Nach dem Gebet legte er an dieser Stelle als Erkennungszeichen drei Steine übereinander. Dann kehrte er in sein Kloster zurück, ohne dass dort oben jemand etwas bemerkt hatte.

 

(II,5,3)

Am anderen Tag kamen die Brüder wegen der Mühsal des Wasserholens wieder zu ihm.

Benedikt sagte: »Geht! Wo ihr drei aufeinandergelegte Steine findet, dort höhlt den Felsen ein wenig aus. Der allmächtige Gott kann doch auch auf jenem Berggipfel Wasser hervorsprudeln lassen, um euch die Mühsal des Weges zu ersparen.«

Sie stiegen wieder hinauf und fanden den Felsen, den Benedikt gekennzeichnet hatte. Da er schon feucht wurde, schlugen sie ein Loch, das sich sofort mit Wasser füllte. Das Wasser floss so stark, dass es bis heute reichlich hinabströmt und sich vom Gipfel des Berges ins Tal ergießt.

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Barmherziger Gott,

durch die Geburt

deines Sohnes

aus der Jungfrau Maria

hast du der Menschheit

das ewige Heil geschenkt.

 

Lass uns immer und überall

die Fürbitte der gnadenvollen

Mutter erfahren,

die uns den Urheber

des Lebens geboren hat,

Jesus Christus,

deinen Sohn,

unseren Herrn und Gott,

der in der Einheit

des Heiligen Geistes

mit dir lebt und herrscht

in alle Ewigkeit. Amen


(Tagesgebet am Hochfest

der Gottesmutter Maria

1. Januar)