20. Kapitel

Der stolze Tischdiener

 

(II,20,1)

Als einmal der ehrwürdige Vater beim Abendessen saß, stand einer seiner Mönche, der Sohn eines höheren Beamten, an seinem Tisch und hielt ihm das Licht.

Während der Mann Gottes aß und dieser Mönch neben ihm stand, um ihm zu leuchten, erfasste ihn der Geist des Stolzes, und er begann in seinem Herzen still zu überlegen und sich in Gedanken zu sagen: »Wer ist denn der da, dem ich beim Essen aufwarten, die Lampe halten und dienen muss? Wer bin ich, dass ich diesem da dienen soll?« Sofort wandte sich der Mann Gottes dem Mönch zu und tadelte ihn heftig: »Bezeichne dein Herz mit dem Kreuz, Bruder! Was redest du da? Bezeichne dein Herz mit dem Kreuz!«

Sogleich rief Benedikt Brüder und wies sie an, ihm die Lampe aus der Hand zu nehmen. Dem Bruder aber befahl er, den Dienst abzugeben und sich die übrige Zeit ruhig hinzusetzen.

 

(II,20,1)

Die Brüder fragten ihn, was er im Herzen gedacht habe. Da erzählte er der Reihe nach, wie sehr der Geist des Stolzes ihn aufgebläht und welche Worte gegen den Mann Gottes er in seinen innersten Gedanken gesprochen habe.

Nun wurde allen klar, dass dem heiligen Benedikt nichts verborgen bleiben konnte; denn sein Ohr hörte auch Worte, die nur in Gedanken gesprochen wurden.

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Barmherziger Gott,

durch die Geburt

deines Sohnes

aus der Jungfrau Maria

hast du der Menschheit

das ewige Heil geschenkt.

 

Lass uns immer und überall

die Fürbitte der gnadenvollen

Mutter erfahren,

die uns den Urheber

des Lebens geboren hat,

Jesus Christus,

deinen Sohn,

unseren Herrn und Gott,

der in der Einheit

des Heiligen Geistes

mit dir lebt und herrscht

in alle Ewigkeit. Amen


(Tagesgebet am Hochfest

der Gottesmutter Maria

1. Januar)